Magen-Darm Beschwerden rasch behandeln

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Unser Magen-Darm-Trakt kann schnell, z.B. durch hohe Anforderungen im Alltag, ungewohnte Ernährung oder Krankheitserreger aus dem Gleichgewicht geraten. Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe und Sodbrennen können die Folge sein.

Luft im Bauch oder Steine im Magen?
Meteorismus, auch Blähungen genannt, bezeichnet eine Ansammlung von übermäßiger Luft im Magen-Darm-Trakt. Betroffene empfinden einen geblähten Unterleib. Die Blähbeschwerden (Flatulenzen) entstehen aufgrund einer Ansammlung von Darmgasen sowie von flüssigem und festem Darminhalt. Die Luftansammlungen können verschiedene Ursachen haben. Sie können zum Beispiel durch zu viel Luft beim Einatmen entstehen. Blähende Speisen, ballaststoffreiche Nahrungsmittel, kohlensäurehaltige Getränke kommen ebenfalls als Auslöser infrage.

Die Therapie erfolgt entsprechend der Grunderkrankung oder symptomatisch.

Bei akuten Beschwerden können z.B. folgende Mittel eingesetzt werden:

  • Karminativa: Diese sind pflanzliche blähungstreibende Mittel, dazu gehören u.a. Kümmel, Anis, Fenchel, Pfefferminze
  • Entschäumer wie Simeticon und Dimeticon: Sie dienen zur Auflösung von Luftbläschen
  • Bei kolikartigen Schmerzen können krampflösende Arzneimittel (sog. Spasmolytika) eingesetzt werden

Nützliche Tipps für den Alltag:

  • Lassen Sie sich Zeit beim Essen und Trinken
  • Auf blähende Speisen bzw. kohlensäurehaltige Getränke weitestgehend verzichten
  • Insbesondere bei Säuglingen auf Ruhe beim Füttern oder Stillen achten und somit übermäßiges Luftschlucken reduzieren

Sodbrennen
Sodbrennen äußert sich durch Schmerzen im Oberbauch und hinter dem Brustbein, wobei der Schmerz bis in den Hals oder Rachen ausstrahlen kann. Häufig wird auch über saures Aufstoßen geplagt.
Die Symptome können verschiedene Auslöser haben. Sie können durch reichhaltiges Essen fetter oder süßer Speisen, ebenso durch Alkoholgenuss, koffeinhaltige Getränke und Nikotin verstärkt werden. Darüber hinaus können auch Nervosität, Stress sowie Übergewicht oder enge Kleidung  Sodbrennen hervorrufen. In vielen Fällen kommt es jedoch zu einer Überproduktion von Magensäure, die dann in die Speiseröhre aufsteigt. Begünstigt wird dieses Problem oft durch eine Fehlfunktion des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen. Auch zu große Mahlzeiten bzw. eine verzögerte Entleerung des Magens Richtung Darm können zu Sodbrennen führen. Besonders ausgeprägt sind die Beschwerden meist im Liegen, wenn der saure Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurückfließen kann.
Bei häufigem Sodbrennen, also mehr als ein- bis zweimal pro Woche, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Die säurebedingten Beschwerden werden je nach Ursache behandelt.
Antazida sind Arzneimittel mit basische Salzen, die bereits gebildete, überschüssige Magensäure direkt im Magen binden und neutralisieren. Die Wirkung tritt bereits nach 15 -30 Minuten ein. Nachteil dieser Stoffe ist die kurze Wirkdauer von ca. 3 Stunden.
Sogenannte Schichtgitterantazida, wie z.B. Hydrotalcit (z.B. Talcid®) oder Magaldrat (z.B. Riopan®), können den Magen über längere Zeit von der Säure befreien.
Empfehlenswert sind auch die Alginat-haltigen Antazida (z.B. Gaviscon®). Die Alginsäure schwimmt aufgrund Ihrer niedrigen Dichte auf dem Mageninhalt und überzieht die Schleimhaut der Speiseröhre mit einem Schutzfilm. Die Alginat-haltigen Antazida sind nebenwirkungsarm, da sie ausschließlich mechanisch wirksam sind.

Durchfall vs. Verstopfung
Durchfall ist ein unangenehmes Symptom, das die Betroffenen im Alltag sehr stark einschränkt. Die Auslöser des zu häufigen und zu flüssigen Stuhlgangs sind auch hier sehr zahlreich; von Magen-Darm-Infekten über Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu psychischen Ursachen kann vieles zutreffen.
Beim Durchfall ist schnelles Handeln gefragt, denn der Körper verliert nicht nur viel Wasser in einem kurzen Zeitraum, sondern gleichzeitig auch wichtige Mineralstoffe. Ist der Auslöser bekannt, wird der Durchfall dann meist symptomatisch behandelt und die verlorene Flüssigkeit sowie die Mineralien schnell ersetzt.

Der Wirkstoff Loperamid beispielsweise hemmt die übermäßige Bewegung des Darmes und sorgt dadurch dafür, dass der Dickdarm mehr Zeit hat, der Nahrung ausreichend Wasser zu entziehen. Dies erhöht die Konsistenz der Nahrung im Darm und reduziert so die Häufigkeit des Stuhlgangs. Auch Arzneihefe kann einem im Falle eines Falles weiterhelfen. Im Arzneimittel Perenterol befindet sich die sogenannte Saccharomyces boulardii, die Krankheitserreger bindet, dem Darm bei der Regeneration hilft und entzündungshemmend wirkt. Auch der Flüssigkeitsverlust beim Durchfall kann hiermit reduziert werden. Da die Hefe gut verträglich ist, eignet sich das Mittel auch z.B. zur Vorbeugung von Reisedurchfall.

Wenn nichts mehr geht: Verstopfung
Die Verstopfung ist das genaue Gegenteil zum Durchfall: Es geht nicht zu schnell, sondern viel zu langsam vorwärts. Die Nahrung wird im Darm nur langsam bewegt, daher hat der Darm hier ungewollt viel Zeit, dem Nahrungsbrei das Wasser zu entziehen. Die Folge: der Stuhlgang wird fest und das Absetzen wird schwer.
Auch hinter Verstopfung können zahlreiche Auslöser stecken; man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Verstopfung.
Während bei einer akuten Verstopfung meist zu einem Abführmittel gegriffen werden kann, stellt sich die Behandlung der chronischen Verstopfung schwieriger dar. Die Auslöser müssen geklärt werden, dann findet man am ehesten das richtige Mittel.

Bei einer Verstopfung durch Darmträgheit eignen sich beispielsweise Flohsamenschalen wunderbar. Sie bringen die Verdauungstätigkeit des Darmes wieder ins Gleichgewicht, aus dem Grund können sie auch zur Vorbeugung einer Verstopfung eingesetzt werden. Flohsamen quellen in Wasser auf (daher vor der Einnahme quellen lassen oder in Joghurt einrühren) und bilden einen Schleim, der den Darm füllt und zu Bewegung anregt. Im Allgemeinen sollte bei Neigung zu Verstopfung auf eine ausgewogene, vor allem aber ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden. Die tägliche Trinkmenge sollte bedarfsgerecht sein. Auch viel Bewegung und Sport hilft dem Darm, mobil zu bleiben.

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